
21.02.2025
NETZSCH - Das Ökosystem der Innovation
Die NETZSCH Gruppe ist weltweit bekannt als erfolgreiches, familiengeführtes Unternehmen – geprägt durch ihre drei eigenständigen Geschäftsbereiche, starke Kundennähe und tiefgehende Expertise. Doch unser Anspruch geht noch weiter: Mit NEDGEX, unserer Corporate Venturing Unit, schaffen wir ein strategisches Innovationsökosystem, das neue Technologien, innovative Geschäftsmodelle und modernes Unternehmertum vorantreibt.
NEDGEX, gesprochen „NETZSCHEX“, ist unsere Innovationsschmiede.
Gestützt auf fundiertes Know-how und solide finanzielle Ressourcen hat NEDGEX bereits zahlreichen internen und externen Hightech-Start-ups den Weg zum Erfolg geebnet. Unter dem Leitsatz „Empower, Innovate, Create“ unterstützt NEDGEX Gründerinnen und Gründer dabei, ihre Ideen zu marktreifen Lösungen zu entwickeln – mit wertvollen Einblicken, praxistauglichen Werkzeugen und dem Zugang zu einem starken Netzwerk.
Start-ups profitieren von der Zusammenarbeit und nutzen die globale Reichweite sowie die zukunftsorientierte Tradition von NETZSCH.
Aktuell arbeiten über 15 Mitarbeitende an drei Standorten in Deutschland und Brasilien daran, die nächste Generation von Start-ups zu fördern und wirtschaftlich tragfähige Lösungen zu entwickeln. Erfolgreiche Ventures sind unter anderem:
NETZSCH Process Intelligence GmbH (sensXPERT): Revolutioniert die Datenanalyse durch Echtzeit-Einblicke in das Materialverhalten während der Produktion.
LabV Intelligent Solutions GmbH (LabV): Optimiert die Qualitätssicherung und Produktentwicklung durch automatisiertes Labordatenmanagement.
Darüber hinaus beteiligt sich NEDGEX auch an innovativen Jungunternehmen, z. B. mit einer Minderheitsbeteiligung an VERIDIS – einem niederländischen Start-up, das neue Technologien zur Echtzeitanalyse von recycelten Kunststoffen entwickelt.
In einem exklusiven Interview sprachen Paul Netzsch (Mitglied der Geschäftsleitung – NETZSCH Gruppe), Christian Baier (Geschäftsführer – NEDGEX), Dr. Alexander Chaloupka (Geschäftsführer – sensXPERT) und Stephan Knappe (Geschäftsführer – LabV) über die Herausforderungen und Erfolge von Corporate Venturing und Investitionen im heutigen dynamischen und wettbewerbsintensiven Markt.
Interviewer: Herr NETZSCH, welche Rolle spielen die Innovationskultur und das Unternehmertum bei NETZSCH?
Paul Netzsch: Die NETZSCH Gruppe legt großen Wert darauf, ihre Innovationskraft kontinuierlich zu fördern und auszubauen – um den industriellen Wandel aktiv mitzugestalten und zukunftsorientiert zu agieren. Als Technologieführer bringen wir regelmäßig neue Produkte und Lösungen auf den Markt. Diese Herausforderung eröffnet uns die Möglichkeit, in einem dynamischen Ökosystem starke Partnerschaften zu formen, die wertvolle Impulse für Innovation liefern. Am Ende sind es unsere unternehmerischen Talente, die diese Innovationen umsetzen und vorantreiben.
Interviewer: Wie findet NEDGEX potenzielle Ideen oder Start-ups und wie werden die Interessenten unterstützt?
Christian Baier: Wir verbinden unser Fachwissen mit aktuellen Trends, um innovative Ideen zu entwickeln. Unser größter Vorteil liegt im tiefen Anwendungs-Know-how innerhalb unserer Geschäftsbereiche. Interne Ideen fördern wir durch eine strukturierte Umsetzung, umfassende Expertise, ein passendes Budget und die nötige Infrastruktur. Externe Start-ups erhalten nicht nur finanzielle Unterstützung, sondern auch Zugang zu Ressourcen wie unserem Techco.lab in Brasilien. Erste Erfolgsgeschichten – etwa sensXPERT und LabV – zeigen, wie wir Projekte zu marktführenden digitalen Lösungen entwickeln. Darüber hinaus nutzen wir ein internationales Netzwerk, um gezielt nach Beteiligungsmöglichkeiten in externen Start-ups zu suchen und diese aktiv zu unterstützen.
Interviewer: Herr Chaloupka, was macht eine Idee überzeugend? Und was würden Sie jemandem empfehlen, der eine gute Idee hat?
Alexander Chaloupka: Wenn man von etwas überzeugt ist, sollte man nie aufhören, daran zu glauben. Manche Ideen reifen über Jahre, andere entstehen wie ein Geistesblitz. Doch eine überzeugende Idee entsteht immer aus der Synergie von Erfahrung und externen Impulsen. Stößt man auf Lücken, die man selbst oder im Team nicht schließen kann, sollte man gezielt den Austausch mit Expertinnen und Experten suchen – und offen für Unterstützung sein. Bei NETZSCH untermauern wir Ideen mit belastbaren Daten, die den Kundennutzen und die Ziele klar herausstellen.
Interviewer: Herr Baier, Corporate Venturing & Investments erfordert Ressourcen, Zeit und Talent. Wie ist NEDGEX darauf vorbereitet?
Christian Baier: Wir setzen unsere Ressourcen gezielt ein, um Innovationen zu fördern, die unseren Trend- und Suchfeldern entsprechen. Mit unserem globalen Talentprogramm NETZSCH Pioneers stärken wir unternehmerisches Denken und bauen Innovationsökosysteme an Standorten wie München, Selb, Hof und in Brasilien auf. So sind wir international gut vernetzt und verfügen über die nötigen Kompetenzen und das erforderliche Fachwissen. Für das Company Building sowie Investitionen in externe Start-ups haben wir einen strukturierten Prozess etabliert, der Entwicklungszeiten deutlich verkürzt. Dennoch bleiben Geduld, ein solides Budget und Ausdauer entscheidend für den langfristigen Erfolg.
Interviewer: Wie fügt sich Corporate Venturing in die Gesamtstrategie ein?
Paul Netzsch: Die drei Geschäftsbereiche nutzen strategische Fokusprojekte, um vielfältige Chancen zu identifizieren und gezielt weiterzuverfolgen. Aus einigen dieser Projekte entstehen Ventures oder neue Start-ups. Wenn sich Lösungen deutlich vom bestehenden Kerngeschäft abheben, setzen wir auf flexible Strukturen oder investieren in externe Teams. So können wir Risiken teilen und gleichzeitig agil bleiben. Dieser Ansatz unterstützt unsere strategischen Ziele – und eröffnet die Möglichkeit, eine vierte Säule innerhalb der NETZSCH Gruppe zu etablieren.
Interviewer: Herr Knappe, was ist das Besondere an der Zusammenarbeit im Innovationsökosystem?
Stephan Knappe: Was als NEDGEX-Inkubator begann, wird heute von LabV gezielt mit den Geschäftsbereichen Mahlen & Dispergieren sowie Analysieren & Prüfen weiterentwickelt. Aktuell arbeiten wir sehr eng mit der NETZSCH Gerätebau GmbH zusammen – einem potenziellen Kunden mit hohem Bedarf an Labor- und Prüftechnologie, sei es in Forschung & Entwicklung, im Applikationslabor oder in der Endkontrolle von Geräten zur thermischen Analyse und Rheologie. Unser neuer KI-Assistent ist dabei ebenfalls am Puls der Zeit. Gemeinsame Marketingauftritte auf Messen, Konferenzen und in Webinaren stärken unsere Reichweite und schaffen wertvolle Synergien.
Interviewer: Welchen Mehrwert bringen die Innovationen der Start-ups für die Geschäftsbereiche?
Paul Netzsch: Der Mehrwert für die Geschäftsbereiche der NETZSCH Gruppe entsteht durch mehrere zentrale Faktoren: Zum einen ermöglicht die schnelle Umsetzung neuer Lösungen eine prompte Reaktion auf Marktveränderungen. Zum anderen fördern unsere Ventures innovative Technologien und deren kreative Kombination – was zu wegweisenden Entwicklungen führt. Darüber hinaus erschließen sie Marktnischen, die vom Kerngeschäft nicht abgedeckt werden, und schaffen so neue Wachstumspotenziale. Gleichzeitig ziehen wir talentierte Fachkräfte an, die unsere Innovationskraft weiter stärken.
Interviewer: Was sind die drei größten Herausforderungen für LabV?
Stephan Knappe: LabV meistert derzeit zahlreiche strategische und kommerzielle Herausforderungen. Wir stehen im Wettbewerb mit etablierten, kostenintensiven LIMS-Systemen bei großen Kunden. Mit unserer „Material Intelligence Platform“ bieten wir jedoch eine innovative Lösung Beyond LIMS – weit über klassische Laborinformationssysteme hinaus. Die Plattform vereint Messdaten unterschiedlichster Prüfgeräte verschiedenster Hersteller und nutzt KI, um Trends und Anomalien präzise zu erkennen. Eine weitere Herausforderung besteht in der kontinuierlichen Weiterentwicklung unserer LabV-Software – basierend auf Kundenfeedback – sowie im skalierbaren Ausbau unseres cloudbasierten Software-as-a-Service (SaaS)-Modells.
Interviewer: Welche Branchen bieten das größte Potenzial für sensXPERT?
Alexander Chaloupka: Der Bereich der Verbundwerkstoffe bietet enormes Potenzial – insbesondere in der Bau-, Luftfahrt- und Automobilindustrie. Bereits heute erzielen wir deutliche Kosteneinsparungen in der Produktion. Zukünftig eröffnen sich durch den EU-regulierten Markt für recycelte Materialien, insbesondere aus Haushaltsabfällen, weitere vielversprechende Chancen.
Interviewer: Wie sehen Sie LabV in zehn Jahren?
Stephan Knappe: LabV wird für die Materialentwicklung unverzichtbar sein. Als erstes reines Softwaregeschäft der NETZSCH Gruppe werden wir mit der Material Intelligence Platform den Anforderungen eines stark wachsenden Marktes gerecht und uns klar vom Wettbewerb abheben – für internationalen Erfolg. Ich freue mich darauf, dass LabV einen substanziellen Beitrag zu unserem Geschäftserfolg leisten wird.
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